UKRAINE-KRIEG: Nach dem Trump-Hammer! "Es ist dumm!" Jetzt legt Vance in Richtung Selenskyj nach
UKRAINE-KRIEG: Nach dem Trump-Hammer! "Es ist dumm!" Jetzt legt Vance in Richtung Selenskyj nachAls Russland vor drei Jahren in die Ukraine einmarschierte, feierten die USA Wolodymyr Selenskyj als Helden des Widerstands. Nun verunglimpft Donald Trump den ukrainischen Staatschef als "Diktator". Doch noch viel mehr schockiert Kiew und seine europäischen Verbündeten, dass sich der US-Präsident die Propaganda des Kreml zu eigen macht. In Europa wächst die Furcht, der größte Unterstützer der Ukraine könne das Land komplett fallen lassen.
"Es sieht so aus, als bereite Trump einen großen Ausverkauf der Ukraine vor", sagt Max Bergmann vom Thinktank Center for Strategic and International Studies in Washington. Der US-Präsident scheine die Voraussetzungen dafür zu schaffen, "dass sich die Vereinigten Staaten einfach aus der Unterstützung der Ukraine zurückziehen und auf die Beziehung zu Moskau konzentrieren können". Trump habe eine "Affinität zu Wladimir Putin" und zum Führungsstil des russischen Präsidenten als "starkem Mann", sagt der Russland-Experte.
Die radikale Kehrtwende Washingtons in der Ukraine-Politik begann vergangene Woche, als Trump - ohne Absprache mit Kiew - eineinhalb Stunden mit Putin telefonierte. Auch beim darauffolgenden Treffen der Außenminister beider Länder in Saudi-Arabien blieb die Ukraine außen vor. Am beunruhigendsten für Kiew und Brüssel ist, dass Trump nun die Lügen des Kremls übernimmt.
In den vergoldeten Hallen seiner Residenz Mar-a-Lago in Florida behauptete Trump am Dienstag, die Ukraine habe den Krieg begonnen. Selenskyj sei ein "Diktator ohne Wahlen", der sich beeilen solle, "oder er wird kein Land mehr haben", legte er auf seiner Plattform Truth Social nach. "Ich liebe die Ukraine, aber Selenskyj hat einen furchtbaren Job gemacht." Außerdem nannte der US-Präsident falsche Zahlen zu Selenskyjs Beliebtheit unter seinen Landsleuten und schloss aus, dass die Ukraine jemals Mitglied der Nato werden könne.
Beobachtern in der Ukraine kommen solche Reden verdächtig bekannt vor. Trump bewege sich nun "im Raum der Desinformation" Russlands, konterte Selenskyj. "Viel an Trumps Wortwahl, die Wiederholung von Argumenten des Kremls, deutet darauf hin, dass er Russland vielleicht einfach alles überlassen will", sagt der Politikwissenschaftler Henry Hale von der Universität George Washington. Die Ukrainer müssten zwar besorgt sein, "aber ich glaube nicht, dass sie alle Hoffnung aufgeben sollten. Trumps Verhandlungsstil besteht darin, alle aus dem Gleichgewicht zu bringen."
Die Beziehung zwischen den beiden Präsidenten ist seit Jahren angespannt. Im ersten Amtsenthebungsverfahren gegen Trump wurde dem Rechtspopulisten vorgeworfen, Hilfe für die Ukraine zurückgehalten zu haben, um Druck auf Selenskyj auszuüben. Trump wollte den ukrainischen Präsidenten damals zwingen, gegen den Sohn seines Konkurrenten Joe Biden ermitteln zu lassen.
Die unter Biden initiierte Unterstützung der Ukraine war auch nicht Teil von Trumps "America First"-Agenda. Er war seit langem dagegen, Kiew für die Verteidigung gegen die Angriffe Moskaus Milliarden Dollar zu überweisen. Im Wahlkampf kündigte er an, er werde den Krieg in einem Tag zu beenden. Das weckte schon damals Befürchtungen, Trump könnte die Ukraine zu Zugeständnissen an Russland zwingen. Die scheinen sich jetzt zu bestätigen.
Einige Republikaner, darunter Trumps ehemaliger Vizepräsident Mike Pence, übten zwar Kritik an den jüngsten Äußerungen des US-Präsidenten. Aber es wurde schnell klar, dass es sich nicht um einen Ausrutscher handelte, sondern um die neue Position der US-Regierung. Das Weiße Haus verbreitete Trumps Kommentare weiter und Regierungsvertreter sprangen dem Präsidenten zur Seite.
"Warum hat Präsident Selenskyj nicht versucht, diesen Krieg zum Wohle seines Landes zu beenden?", fragte der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz im Sender Fox News. Trump öffentlich "schlechtzureden", sei eine "furchtbare" Art, mit der US-Regierung umzugehen, belehrte Vizepräsident JD Vance in der Zeitung "Daily Mail" Selenskyj.
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