MECKLENBURG-VORPOMMERN: Umstrittene Flüchtlingsunterkunft in Upahl! Ein Landrat schlägt Alarm!
MECKLENBURG-VORPOMMERN: Umstrittene Flüchtlingsunterkunft! Ein Landrat schlägt Alarm!Die umstrittene Flüchtlingsunterkunft im kleinen Ort Upahl im Landkreis Nordwestmecklenburg wird nicht wie ursprünglich zugesagt im Oktober dieses Jahres, sondern erst im Sommer nächsten Jahres geschlossen. Aufgrund von Verzögerungen, die das Land Mecklenburg-Vorpommern zu verantworten hat, muss die Einrichtung mit 250 Plätzen länger genutzt werden, erklärte Landrat Tino Schomann (CDU) bei einer Pressekonferenz in Wismar. Schomann informierte den Bürgermeister der Gemeinde persönlich über die notwendige Verlängerung und kündigte an, dass ein entsprechender Bauantrag gestellt werde. Sobald die neuen Gemeinschaftsunterkünfte in Gadebusch (150 Plätze) und Selmsdorf (100 Plätze) im Sommer 2025 fertig seien, werde Upahl geschlossen.
Die ersten Asylbewerber zogen im Oktober 2023 in das Containerdorf in Upahl ein. Die Baugenehmigung war bis zum 4. Oktober 2024 befristet, danach sollte die Einrichtung zurückgebaut werden. Verzögerungen bei der Schaffung der neuen Gemeinschaftsunterkünfte in Gadebusch und Selmsdorf, sowie die verzögernde Haltung des Bürgermeisters in Selmsdorf, seien laut Schomann die Hauptursachen für die Verlängerung. Er kritisierte, dass Mails und Anfragen des Landkreises monatelang unbeantwortet blieben und fühlte sich vom Land alleingelassen.
Schomann bezeichnete Upahl als „Sinnbild für eine gescheiterte Migrationspolitik des Bundes und jetzt auch des Landes“. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte in einem Interview den dringenden Änderungsbedarf bei der Migrationspolitik bekräftigt. Schwesig betonte, dass die Zahl der ankommenden Flüchtlinge praktisch begrenzt werden müsse, da Wohnraum und Schulplätze knapp seien. Die CDU sprach von einem überraschenden Kurswechsel.
Trotz der Verlängerung soll die Kapazität von 250 Plätzen in Upahl nicht aufgestockt werden und der neue Bauantrag wieder auf ein Jahr befristet sein. Im ersten Halbjahr 2025 soll der Rückbau schrittweise beginnen. Upahls Bürgermeister Steve Springer zeigte sich wenig überrascht und erwartete die Verlängerung angesichts der schwierigen Unterbringungssituation.
„Der Landkreis hätte den Rückbau gerne zum 4. Oktober dieses Jahres umgesetzt“, versicherte Schomann. „Upahl wird kein Dauerzustand.“ Die Container-Unterkunft war 2023 gegen den Willen der Gemeinde eröffnet worden und brachte das kleine Dorf bundesweit in die Schlagzeilen, da große Teile der Bevölkerung sich massiv gegen den Bau der Flüchtlingsunterkunft wehrten. Der Kreistag beschloss das Vorhaben gegen den Willen der Gemeindevertretung.
Die Gemeinde Upahl scheiterte mehrfach mit Einsprüchen und Eilanträgen gegen den Bau. Ursprünglich sollten 400 Asylbewerber für ein Jahr untergebracht werden, nach Dauerprotesten wurde die Zahl auf maximal 250 Plätze reduziert. Im Kreis Nordwestmecklenburg gibt es derzeit vier Flüchtlingsunterkünfte in Haffburg, Kritzow, Warin und Upahl. 2025 kommen Gadebusch und Selmsdorf dazu, die Upahl ersetzen sollen. Die Zahl der Zuweisungen nahm aktuell auf etwa sieben bis zehn Asylbewerber pro Woche ab, vorher waren es 20 bis 30 pro Woche.
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