MESSERSTECHER IM ZUG: Passagiere glaubten an Horror-Prank ‒ dann wurde es blutiger Ernst
MESSERSTECHER IM ZUG: Passagiere glaubten an Horror-Prank ‒ dann wurde es blutiger ErnstEine ganz normale Bahnfahrt im Osten von England wurde zur Tragödie, als auf mehrere Menschen an Bord eingestochen wurde. Zwei Männer sind nach dem Angriff vom Samstagabend als Tatverdächtige festgenommen worden. Knapp ein Dutzend Menschen wurden verletzt. Die Polizei ermittelt noch zum Tatmotiv. Doch handele es sich vermutlich nicht zum einen Terroranschlag, hieß es.
Zug war auf dem Weg nach London
Der Zug war um 18.25 Uhr (Ortszeit) in Doncaster im Norden von England losgefahren, Ziel war der Bahnhof King's Cross in London. Nach etwa der Hälfte der auf zwei Stunden angesetzten Reise und kurz nach der Abfahrt von der Zwischenstation Peterborough erreichten die Polizei Notrufe, wonach an Bord auf Menschen eingestochen worden sei.
Passagiere beschrieben in Panik versetzte Menschen, von denen einige blutüberströmt gewesen seien, die auf der Flucht aus dem Waggon, in dem sich der Angriff ereignet habe, durch den Gang des Zugs gerannt seien. «Alle haben hinter uns richtig gedrängelt, richtig in Panik versetzt», sagte der Passagier Olly Foster der BBC. Er habe mehrere Menschen stark bluten sehen.
Polizei wurde binnen weniger Minuten aktiv
Die britische Verkehrspolizei ist für die Sicherheit im Bahnverkehr zuständig. Sie teilte mit, die ersten Notrufe seien um 19.42 Uhr (Ortszeit) eingegangen. Binnen weniger Minuten waren mehrere Dutzend Polizeibeamte und Sanitäter am Bahnhof in Huntingdon, etwa 120 Kilometer nördlich von London.
Kurze Zeit später legte der Zug einen Nothalt im Bahnhof ein und Passagiere strömten auf den Bahnsteig, während bewaffnete Polizisten auf den Zug zurannten.
Zwei Verdächtige festgenommen
Die Verkehrspolizei teilte mit, innerhalb von acht Minuten nach den ersten Notrufen seien Beamte an Bord des Zugs gewesen und hätten zwei Männer festgenommen.
Augenzeugen berichteten, Beamte hätten ein Elektroschockgerät eingesetzt, um einen mit einem großen Messer bewaffneten Verdächtigen zu überwältigen.
Laut Polizei handelt es sich bei beiden Verdächtigen um britische Staatsbürger, die in Großbritannien geboren sind. Sie seien 32 und 35 Jahre alt. Sie wurden am Sonntag in verschiedenen Polizeirevieren unter dem Verdacht des versuchten Mordes verhört.
Zwei Opfer sind in Lebensgefahr
Polizeiangaben zufolge wurden zehn Personen in Krankenhäuser gebracht, eine elfte Person habe selbstständig ein Krankenhaus aufgesucht. Zunächst wurde mitgeteilt, dass neun lebensgefährlich verletzt seien. Am Sonntagmorgen hieß es, nur noch zwei Personen befänden sich in Lebensgefahr. Vier der Verletzten seien aus dem Krankenhaus entlassen worden.
Polizei ermittelt zum Tatmotiv - vermutlich kein Terroranschlag
Der Polizeibeamte John Loveless teilte mit, zunächst seien Anti-Terror-Beamte einberufen worden, um die Ermittlungen zu unterstützen. Doch aktuell werde nicht von einem Terroranschlag ausgegangen. Die Ermittlungen würden von der Verkehrspolizei geleitet. Man könne derzeit nicht über das Tatmotiv spekulieren.
Der Zug stand am Sonntag weiter im Bahnhof Huntingdon. Auf dem Bahnsteig waren Polizisten in Schutzanzügen und ein Spürhund im Einsatz.
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